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Wabi Kusa: Schritt für Schritt zum kleinen Pflanzen Garten

Wabi Kusas sind nicht nur eine Möglichkeit um Pflanzenreste im Aquarium zu verwerten, sie sind auch eine schöne Ergänzung zu einem bestehenden Aquarium. Das beste dabei: Du brauchst nicht wirklich viel, um mit einem, Wabi Kusa zu starten. In diesem Artikel erfährst du, was du alles brauchst und welche Schritte du gehen musst um dir ein eigenes Wabi Kusa zu Hause einzurichten.

Wabi Kusa Ball in Wasserschale
Schritt für Schritt zum erfolgreichen Wabi Kusa Garten

Was ist ein Wabi Kusa?

Kurzgefasst ist ein Wabi Kusa eine Portion aus Aquarien-Pflanzen die auf einem Ball aus Soil-Bodengrund (und teilweise Moos) aufgebunden werden. Da die meisten Aquarienpflanzen Sumpfpflanzen sind, entspricht die „emerse“ Haltungsform ihrem natürlichen Lebensraum und die Pflanzen wachsen relativ schnell und gut auf dem Ball an.

Was heißt Wabi Kusa übersetzt?

Übersetzt aus dem japanischen heißt Wabi Kusa „hübsches Gras“.

侘び草 = hübsches Gras 

Was brauchst du für ein Wabi Kusa?

Für Wabi Kusa benötigte Materialien
Diese Sachen brauchst du für dein Wabi Kusa!

Im Grunde brauchst du für ein Wabi Kusa nur vier Sachen:

  1. Pflanzen für dein Wabi Kusa
  2. Baumwollgarn
  3. Aquarium Soil
  4. Glas-Schale oder Vase

Neben den Materialien brauchst du noch eine Schale oder ein Gefäß um den Soil-Ball zu formen und im Idealfall hast du noch eine Pinzette oder eine Schere. Ich empfehle zusätzlich die Verwendung von Handschuhen, da das Formen eines Wabi Kusa Balls, um ehrlich zu sein, eine ziemliche Sauerei ist.

Welche Glas Gefäße eignen sich für ein Wabi Kusa?

Im Grunde eignet sich jedes Gefäß, welches wasserdicht ist, für die Verwendung für ein Wabi Kusa. Natürlich gibt es im Internet verschiedene schöne Glasgefäße. Generell eignen sich Gefäße besonders gut, die temporär abgedeckt werden können, damit zumindest am Anfang eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit realisiert werden kann.

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Wabi Kusa Ball kaufen oder selber machen?

Natürlich kann man einen Wabi Kusa Ball auch fertig kaufen. Die Preise bewegen sich zwischen 6 und 16 Euro. Für den unteren Preis gibt es einen reinen Soil Ball, für den oberen Preis erhaltet ihr in der Regel einen Soil Ball, der bereits mit Moos (i.d.r Sphagnum Moos) umwickelt wurde.

Lohnt sich das? Sagen wir es so: für jemanden der keine Lust auf den Dreck und das Machen hat ja, ansonsten ist es natürlich deutlich günstiger den Wabi Kusa Ball selber zu machen. Aus meiner persönlichen Erfahrung hat man in der Regel auch das Material dafür häufig über und muss nicht extra Soil oder ähnliches kaufen, damit man ein Wabi Kusa Ball machen kann. Für einen Ball mit etwa 10cm Durchmesser benötigt man grob etwa 500ml bis 1 Liter Soil. Somit lassen sich aus einer vollen Packung Aquarium-Soil mehrere Wabi Kusa Bälle bauen.

Welchen Bodengrund für Wabi Kusa Ball verwenden?

Generell empfehle ich die Verwendung von normalen Aquarium Soil. Mitunter eignet sich auch feines Powder Soil, am Ende handelt es sich aber auch dabei nur um feineres Aquarium Soil. Generell eignet sich aber jeder im Handel erhältliche Soil für das Herstellen eines Wabi Kusa Balls.

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Braucht man eine Lampe für ein Wabi Kusa?

Das hängt in der Regel davon ab wo dein Wabi Kusa steht. Erhält es an dem Standort genug natürliches Licht so ist eine Lampe nicht zwangsläufig nötig. Grundlegend ist eine Lampe aber immer eine gute Ergänzung, um das Pflanzenwachstum zu begünstigen. Da die Pflanzen nicht unter Wasser wachsen und somit eine grundlegende Versorgung von Atmosphärischen CO2 gewährleistet ist, benötigst du nicht die stärkste Lampe oder kannst eine starke Lampe zumindest relativ weit runter dimmen.

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Welche Pflanzen eignen sich für ein Wabi Kusa?

Generell eignen sich alle Sumpfpflanzen für ein Wabi Kusa. Das sind sogut wie fast alle im Aquarienhandel erhältliche Pflanzen mit einigen wenigen Ausnahmen. So eignen sich Pflanzen, die echte Wasserpflanzen sind nicht für die Verwendung im Wabi Kusa. Dazu gehören zum Beispiel: Muschelblumen, die meisten Schwimmpflanzen, Wasserpest, roter/grüner Tigerlotus. ADA veröffentlichte eine grobe Anleitung bei der unter anderem auf die unterschiedlichen Größen und Wachstumsformen der Wabi Kusa Basen eingegangen wird. Die grundlegende Unterscheidung findet zwischen horizontal und vertikal wachsenden Pflanzen statt.

horizontal wachsende Pflanzen: Rotala spec., Hygrophila spec., Alternanthera spec.

vertikal wachsende Pflanzen: viele Ludwigia spec., Glossostigma spec., Hydrocotyle spec., Bucephalandra spec.

Wie sollte ein Wabi Kusa angeordnet werden?

Im besagten Artikel im ADA Journal wird auch auf die Anordnung der Wabi Kusa eingegangen. Hierfür werden drei vorgefertigte Basen verwendet. (ADA bietet diese in den Größen 9cm, 6.5cm und 5cm flach an). Grundlegend wird im Artikel empfohlen, die Basen nicht in einer Reihe anzuordnen sondern, sie dem goldenen Schnitt nach anzuordnen. Dazu ergibt sich ein Verhältnis zwischen rechts und links von 1 zu 1.618 (also circa 2 zu 3). Zusätzlich wird empfohlen, dass rotstämmige Pflanzen oder Wabi Kusa’s mit einer Vielzahl von rotstämmigen Pflanzen eher links statt recht angeordnet werden sollen. Bei der Verwendung von 3 Basen sollten rechts und links Basen verwendet werden, die über höhere Pflanzen verfügen.

Schematische Darstellung für die Platzierung mehrerer Wabi Kusa innerhalb eines rechteckigen Beckens
Schematische Darstellung für die Platzierung mehrerer Wabi Kusa innerhalb eines rechteckigen Beckens nach ADA

Wabi Kusa Schritt für Schritt Anleitung

In der folgenden Anleitung erfährst du wie du dein eigenes Wabi Kusa herstellen kannst. Bei der Gestaltung sind dir natürlich keine Grenzen gesetzt und du kannst die einzelnen Schritte nach deinem Belieben abändern. So lassen sich beispielsweise aus Steine und Wurzeln in den Wabi Kusa Ball integrieren und natürlich kannst du auch andere Pflanzen wie Karnivoren oder Insektivoren verwenden.

Benötigte Zeit: 1 Stunde

Diese Anleitung zeigt dir, wie du in wenigen einfachen Schritten dein eigenes Wabi Kusa einrichten kannst.

  1. Alle Sachen bereitstellen

    Zunächst solltest du alle Sachen bereitstellen. Dazu gehören vor allem dein Glas Gefäß, deine Pflanzen, Baumwollgarn, Soil, eine Schale und ggf Werkzeug wie Schere und Pinzette.

  2. Soil in eine Schüssel füllen

    In diesem Schritt gibst du dein Soil in die vorbereitete Schüssel.

  3. Wasser zum Soil geben

    Jetzt gibst du etwas Wasser zu deinem Soil dazu. Ich empfehle dir erstmal mit wenig Wasser zu beginnen und ggf weiteres Wasser zuzugeben. Ist dir dein Gemisch zu feucht und flüssig geworden, so musst du mit etwas Soil die Konsistenz wieder korrigieren.

  4. Soil-Wasser-Gemisch vermengen und verkleinern

    Jetzt musst du das Soil und Wasser Gemisch miteinander verbinden. Dazu nimmst du deine Hände und drückst das Soil zusammen und verkleinerst die Kugeln etwas. Das ganze sollte eine relativ feste Struktur haben und darf nicht zu flüssig sein, da es sich sonst bei Kontakt mit Wasser auflösen kann.

  5. Soil zu einer Kugel formen

    Versuche nun unter viel Druck mit deinen Händen eine Kugel zu formen. Die Kugel kann eine beliebige Größe haben und sollte deinem Gefäß angepasst sein. Sobald du bereits eine erste Kugelform zusammen hast, kannst du diese Kugel schrittweise vergrößern, indem du immer etwas mehr von der Soil Mischung außen anfügst.

  6. Soil Kugel nachformen

    Zum Schluss solltest du final deine Kugel nachformen. Dafür nimmst du am besten beide Hände und machst eine schöne Kugel aus deinem Soil Gemisch.

  7. Pflanzen/Moos um die Kugel legen

    In diesem Schritt legst du nun die ersten Pflanzen um deinen Wabi Kusa Ball. Du kannst auch als die erste Schicht aus Moos pflanzen, das verhindert zusätzlich, dass der Ball sich im Wasser auflöst.

  8. Pflanzen mit Bindfaden befestigen

    Deine Pflanzen solltest du mit einem Baumwollgarn (ich verwende schwarzes) festmachen. Im Idealfall wird dieses irgendwann überwachsen und man sieht es nicht mehr.

  9. Wabi Kusa Ball in Schale platzieren

    Nun kann dein fertiger Wabi Kusa Ball in der vorbereiteten Schale platziert werden.

  10. Wasser und ggf weitere Dekoration auffüllen

    Nun fehlt nur noch Wasser. Der Ball sollte dabei immer zum Teil von Wasser bedeckt sein, jedoch nicht vollständig unter Wasser stehen. Wenn du willst kannst du auf dem Bodengrund auch noch Sand oder Kies einbringen. Ich habe zusätzlich noch einige Schwimmpflanzen (Phyllantus fluitans) eingebracht, da diese über sehr kurze Wurzeln verfügen.

  11. Abdecken und warten

    Das ganze sollte zunächst (bis die Pflanzen sich wieder auf das emerse Wachstum umgestellt haben) abgedeckt werden. Das kann ganz pragmatisch mit Frischhaltefolie passieren oder indem ein ähnliches Gefäß übergestülpt wird.

Ein Wabi Kusa kann man mit wenig Material und Aufwand herstellen. Das Ergebniss ist dabei dann auch eine kleine Überraschung und wird sich erst nach einigen Wochen zeigen, ob die Pflanzung des Balls erfolgreich war.