Die Beleuchtung in deinem Nano Aquarium imitiert die Sonne. Dementsprechend erfüllt sie auch die Aufgabe der Sonne: Sie spendet im Tagesverlauf Licht und bildet damit die Grundlage für die Pflanzen um Photosynthese zu betreiben. Eine genaue Beschreibung darüber, wie Licht funktioniert, bekommst du hier.
Die Funktion der Beleuchtung im Nano Aquarium
Die Beleuchtung hat eine wichtige Rolle in deinem Nano Aquarium. Sie gibt den Tagesverlauf in deinem Becken vor und spendet während der Beleuchtungszeit Licht für die Tiere und Pflanzen. Damit ermöglicht sie die Etablierung eines biologischen Kreislaufes in deinem Aquarium. Der Stoffwechsel der Tiere wird durch Licht angeregt und den Pflanzen wird die Photosynthese durch Licht ermöglicht.
Mit entsprechender Technik kannst du ganze Tageszyklen abbilden. Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Beleuchtungstypen durchgesetzt. Vor allem T8 Leuchtstoffröhren, die irgendwann durch T5 Leuchtstoffröhren ersetzt wurden, waren lange der Standard in der Aquarienbeleuchtung. Auch Halogenstrahler wie HQI und HQL Lampen wurden für Aquascapes und Pflanzenaquarien benutzt. Die meisten Lampen sind mit einem Reflektor ausgestattet, der nach oben abstrahlendes Licht abfängt und es reflektiert.
Der technologische Fortschritt des letzten Jahrzents hat die LED Industrie auch in der Aquaristik nachhaltig verändert. LED Lampen sind nicht nur stromsparender, auch die Verwendung von RGB Licht ist erst durch LED’s möglich geworden. Heute versucht man das Aquarium mit einer Lichttemperatur zwischen 5000 und 6000 Kelvin zu beleuchten.
Welche Farbtemperatur und welches Farbspektrum?
Viele „weiße“ Aquarienlampen besitzen ein Lichtspektrum um 5600 Kelvin, also eine Lichtfarbe die eher ins blaue tendiert, für das menschliche Auge aber weiß wirkt. Die Farbtemperatur ist dabei ein Maß um die Farbe einer Lichtquelle zu bestimmen.
Zusätzlich kann das Licht auch noch in Farbspektren unterschieden werden. Das Farbspektrum ist der für Menschen sichtbare Anteil des elektromagnetischen Spektrums. Durch neue LED Technologien ist es nun möglich, LED’s mit einem spezifischen Farbspektrum zu produzieren und so das Licht möglichst naturgetreu nachzuahmen.
Entsprechende WRGB LED Leuchten, die ein optimales Farbspektrum zwischen 400 und 700nm bieten, haben in der Regel einzeln ansteuerbare Kanäle. Dadurch kann die Intensität der einzelnen Farben angepasst werden und die Wahrnehmung der Pflanzen und Tiere verändert werden.
Ich benutze in meinen Becken weiße LED Beleuchtung.
Wie lange beleuchtet man das Nano Aquarium?
Die Dauer der Beleuchtung im Nano Aquarium hängt von zwei Faktoren ab:
- Wie ist das Becken bepflanzt?
- Welche Tiere leben im Nano Aquarium?
Bei stark bepflanzten Aquarien oder Becken mit lichthungrigen Pflanzen ist es wichtig, dass du die Beleuchtung auf die jeweiligen Bedürfnisse anpasst. Im Aquascaping haben sich bei vielen 8 Stunden Beleuchtungsdauer etabliert.
Beleuchtungszeiten zwischen 8 und 10 Stunden bilden dabei den Standard. Um die Beleuchtungsdauer zu erhöhen, kann man auch eine Beleuchtungspause einlegen. Dazu erfährst du unten mehr.
Während man in einem Aquascape die Beleuchtungsdauer und Intensität vor allem nach den Pflanzen richtet, kann man in Nano Becken oder Biotopaquarien mit Fischen oder Garnelen auch den Ansatz einer naturnahen Beleuchtung fahren. Hierbei orientiert man sich an der Beleuchtungsdauer der Herkunftsländer der Tiere und nutzt die Zeiten für Sonnenauf- und Untergang als Grundlage für die Beleuchtung des Beckens.
Beleuchtungspause – effektiv gegen Algen
Um die Beleuchtungszeit nach hinten zu verlängern, kann auch eine Beleuchtungspause von 2 bis 3 Stunden eingelegt werden. Diese kann Algenprobleme verhindern oder bereits entstandene Algenkulturen eindämmen.
Meine Nano Aquarien steuere ich über eine digitale Zeitschaltuhr, sodass die Lampen von 11:30-15h leuchten, dann eine Pause bis 17h einlegen und dann bis 21:30h wieder leuchten. Somit komme ich auf eine Beleuchtungsdauer von insgesamt 8 Stunden und habe auch Abends noch was von meinen Aquarien.
Wie stark muss die Beleuchtung im Nano Aquarium sein?
Ähnlich wie bei der Beleuchtungsdauer, ist bei der Stärke der Beleuchtung im Nano Aquarium auf die Pflanzen zu achten. Gemessen wird die Lichtintensität in Lumen pro Liter. Willst du ein stark bepflanztes Aquascape, solltest du auf eine stärkere Beleuchtung zurückzugreifen. Willst du hingegen ein Schwarzwasserbecken betreiben, benötigst du nicht ganz so viel Licht. Viele der Pflanzen im Fachhandel haben eine Empfehlung bezüglich der Lichtmengen aufgedruckt.
Einige Pflanzen benötigen mehr Licht und wachsen ohne starke Lampen anders, als gewünscht. Bei der Beleuchtungsstärke gibt es Richtwerte, die ich aus dem Aquascaping übernehme. Ich versuche meine Becken bei circa 50 Lumen pro Liter Wasser zu beleuchten. Damit habe ich gute Erfahrungen bei den verschiedensten Becken machen können.
Diesen Richtwert erreicht man in der Regel nicht mit einer Standardbeleuchtung. Nimmt man sich beispielsweise einen Nano Cube mit Standard Beleuchtung, erreicht man im 30 Liter Komplett-Set 30 Lumen pro Liter und mit der neuen Power LED 16 Lumen pro Liter. Auch mit niedrigen Lumen Werten lassen sich Aquascapes realisieren, jedoch musst du dann Einschränkungen in der Pflanzenwahl in Kauf nehmen.
Welche Beleuchtung für das Nano Aquarium?
Für das Nano Aquarium eignen sich verschiedene im Handel erhältliche Beleuchtungsarten. Für welche Lampe du dich im Endeffekt entscheidest ist eine Frage deines Geschmackes, deines Vorhabens und nicht zuletzt auch deines Geldbeutels.
Die Beleuchtung für dein Nano Becken bekommst du als integrierte Lampe in der Abdeckung, als Aufsatzleuchte aus Aluminium oder Plastik oder als Hängelampe. Mittlerweile gibt es auch Varianten mit einem Ständer, wodurch die Lampe nicht direkt am Aquarium fest gemacht werden muss.
Die verschiedenen Lampen-Typen unterscheiden sich vor allem in Ihrer Effektivität in Lumen pro Watt, ihrer Bauform und ihrer Lebensdauer. Während LED Lampen mit einer Lebensdauer von bis zu 50.000h verkauft werden, erreichen Energiesparlampen nur eine Lebensdauer von 10.000h. Bei einer Beleuchtungsdauer von täglich 8h ergibt das über 17 Jahre Lebensdauer von LED’s und 3,5 Jahre bei Energiesparlampen.
In diesem Kapitel will ich auf die bekanntesten Beleuchtungstypen und ihr Eigenschaften eingehen und euch einen Einblick geben was ich persönlich benutze.
Leuchtstoffröhren T8 und T5
- pro: günstige Lampen bei relativ hoher Lichtausbeute
- pro: durch Reflektor verliert man wenig Licht
- contra: alte Technik, die mittlerweile durch neue Leuchtmittel abgelöst wurde
- contra: in der Regel zu groß für Nano Aquarien
- Lebensdauer T5: circa 20.000h
- Lebensdauer T8: circa 15.000-20.000h
Zunächst lange Zeit im Format T8 verkauft wurden sie dann von den leistungsstärkeren T5 Leuchtstoffröhren abgelöst. Die Leuchtstoffröhre ist ein effizient arbeitendes Leuchtmittel, und erreicht bis zu 80 Lumen pro Watt. Um damit ein großes Becken auszuleuchten werden häufig zwei oder mehr Leuchtstoffröhren benötigt. Größtes Manko für das Nano Aquarium ist, dass die kleinsten Röhren in der Regel immer noch zu lang für Nano Becken sind.
Allgemein handelt es sich bei T5 und T8 Röhren um ein Leuchtmittel, dass mittlerweile durch die deutlich effizientere LED Technik abgelöst wurde. Teilweise finden sich aber im Handel auch LED Module, die man in die Vorrichtungen für die Leuchtstoffröhren stecken kann. Diese sind dann natürlich effizienter oder stromsparender, erreichen aber häufig nicht die höchsten Lumen pro Watt Werte und eignen sich so nicht unbedingt für ein Nano Aquarium mit höheren Beleuchtungsansprüchen, wie beispielsweise einem Aquascape Becken.
Als ich mit der Aquaristik begonnen habe, waren die T8 Röhren der Standard. Erst nach einigen Jahren wurden diese durch die T5 Röhren abgelöst. Beginnst du neu mit der Aquaristik, würde ich dir kein Aquarium mit Leuchtstoffröhren empfehlen. Nimm lieber die deutlich effizientere LED Lampe um dein Becken zu starten.
HQI und HQL Glühbirnen:
- pro: sehr helles Leuchtmittel
- contra: sehr hoher Stromverbrauch
- contra: hohe Hitze Entwicklung
- contra: häufig sehr große Lampen, da ein Vorschaltgerät nötig ist
- contra: verlieren mit der Zeit an Intensität
HQL oder HQI Glühbirnen nutzte ich in keinen meiner Becken. Häufig wurden diese Leuchtmittel aber in stark bepflanzten Becken oder Meerwasseraquarien genutzt.
Mit circa 90 Lumen pro Watt sind diese Lampen zwar stärker als die Leuchtstoffröhren, erzeugen aber auch viel Hitze beim Betrieb.
Für Nano Aquarien eignen sich diese Art von Leuchtmittel meiner Meinung nach nicht. Zum einen benötigen die Lampen viel Platz, verbrauchen mindestens 35 Watt (es gibt keine Brenner mit weniger Watt) und entwickeln bedingt durch die Wattstärke und die verwendete Technik in Form von Vorschaltgerät und entsprechendem Halogenbrenner viel Wärme.
Das Thema HQL und HQI habe ich hier nur der Vollständigkeithalber mit angeschnitten. Die Lampen entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards und sind längst durch effektivere Technik abgelöst.
Seit dem 13. April 2015 besteht das gesetzliche Verbot, HQL-Lampen aus Umweltschutzgründen, in den Handel zu bringen.
Energiesparlampen:
- pro: Lebensdauer von bis zu 10.000h
- pro: hohe Lichtausbeute bei geringem Stromverbrauch
- contra:bedingt durch die Bauform geht teilweise Licht verloren
Für große Becken eigentlich keine wirkliche Option da das Licht nicht sehr hell ist. Energiesparlampe sind theoretisch kompakte Leuchtstoffröhren. Von der Funktion und dem Aufbau sind sie sich sehr ähnlich. Die Bauform bei Energiesparlampe ist natürlich anders. Die Röhre ist in der Regel dünner und in sich verschlungen oder gedreht. Dadurch erreichen Energiesparlampe bei einem deutlich kompakteren Maß ähnliche Werte von 80 Lumen pro Watt, verlieren aber durch die Bauform häufig auch mehr Licht da Licht in Bereiche abstrahlt an denen es nicht reflektiert werden kann.
In Nano Cube’s war die Energiesparlampe zu Beginn ein gängiges Leuchtmittel. In kleinen Becken reichen diese Lampen aus, erzeugen aber nicht die höchsten Lichtströme. Mich persönlich hat beim Nano Light von Dennerle gestört, dass die Lampe nicht gerade in der Fassung hängt und dadurch weiter nach unten hängt als auf der Seite der Fassung. Dadurch hat man immer einen gewissen Lichtkegel auch unterhalb des Reflektors sehen können. Generell ist die Energiesparlampe aber eine günstige und effektive Beleuchtung.
LED Lampen:
- pro: modernes Leuchmittel mit hoher Lichtausbeute
- pro: geringer Stromverbrauch bei hohem Wirkungsgrad
- contra: hohe Anschaffungskosten
- contra: als Aufsatzleuchte nur auf deckellosen Becken nutzbar
Die modernste Beleuchtungsform ist die LED Beleuchtung. Sowohl für Nano Aquarien als auch große Becken eignet sich die LED als stromsparendes und schickes Leuchtmittel. Großer Vorteil von LED Lampen ist die kompakte Bauform, wodurch eine Lampe in der Regel viele einzelne Module beinhalten kann und eine LED Lampe für ein 20 Liter Nano Aquarium mit 40 oder mehr einzelnen LED’s betrieben wird. Größter Vorteil von den kompakten Leuchten ist der sehr hohe Lichtstrom mit bis zu über 100 Lumen pro Watt oder alternativ die Platzierung vieler einzelner LED’s mit geringerer Leuchtstärke.
Mittlerweile werden die meisten Komplett-Sets bereits mit passender LED Beleuchtung ausgeliefert. Je nach Lampentyp sind die Lampen jedoch nicht sehr reichlich besetzt und sind damit nicht unbedingt stärker als die oben aufgelisteten Leuchtmittel. Will man eine starke oder sehr starke Beleuchtung realisieren, muss man fast immer auf Aufsatzleuchten zurückgreifen. Diese gibt es von verschiedensten Firmen in unterschiedlichsten Formen und natürlich auch zu Preisen von wenigen Euro bis mehrere hundert Euro. Als wäre das nicht bereits genug, unterscheiden sich die LED Beleuchtungen mittlerweile auch noch in ihren unterschiedlichen Farbspektren und technischen Aufbauten.
Unterschieden wird hier zwischen einer normalen Beleuchtung mit in der Regel weißen LED’s mit Sonnenlichtspektrum und speziellen RGB LED Beleuchtungen, bei denen rote (R), grüne (G) und blaue (B) LED’s zum Einsatz kommen. Entsprechende RGB LED Beleuchtungen können mehr als 16 Millionen Farben produzieren, wodurch man durch die Zu- oder Abschaltung bestimmter LED’s zum Beispiel besser rote Pflanzen oder Tiere hervorheben kann. Hier geht es aber vor allem darum, besser auf die Bedürfnisse einer künstlichen Beleuchtung einzugehen und noch besser das natürliche Licht zu immitieren.
Teilweise kann das Licht einer RGB Beleuchtung nicht weiß wirken, sondern eher lila bis blau. Kombinierte WRGB Beleuchtungen wirken diesem Problem entgegen, da diese noch weiße LED’s beinhalten und so das weiße Licht durch Zu- oder Abschaltung einzelner RGB Module entsprechend angepasst und feinjustiert werden kann. Neuste Modelle kombinieren diese Technik direkt mit Bluetooth Controller und ermöglichen so das zeitgenaue steuern von Farbtemperatur und Beleuchtungsstärke, sofern ein entsprechender Dimmer eingebaut wurde.
Meine Beleuchtung im Nano Aquarium:
Als Beleuchtung für einen meiner Nano Cubes verwende ich eine Chihiros A251 Lampe mit 15 Watt und 2350 Lumen. Hier wächst mein Micranthenum „Monte-Carlo“ sehr gut und erzeugte innerhalb weniger Wochen einen festen, bodendeckenden Pflanzen Teppich. Zusätzlich werden in dem Becken verschiedene Bucephalandra’s gehalten die unter dem weißen LED Licht schöne Farbschimmer ausbilden. Die Lampe kann in bis zu 6 Stufen gedämmt werden und hat sonst ein festes, nicht veränderbares Farbspektrum. Sie verfügt über insgesamt 45 einzelne LED’s die somit pro Stück knapp über 50 Lumen erzeugen bei einem Verbrauch von 0,3 Watt pro Stück. Auf meinem Becken dimme ich die Lampe um drei Stufen runter.
Im meinem anderen Cube verwende ich die neue Chihiros C2, die ebenfalls tolle Ergebnisse bei den Pflanzen erzeugt. Diese Lampe verfügt über Vollspektrum LED’s, wodurch das Licht wärmer wirkt, als das der anderen Lampe.
Generell würde ich euch immer eine LED Beleuchtung ans Herz legen. Auch eine andere Beleuchtung wird den Zweck erfüllen ist aber sowohl in ihrer Leistung als auch ihrem Verbrauch nicht mehr zeigemäß.