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Nano Aquarium Dünger: Was du zur Düngung wissen musst

Nun haben wir das Becken komplett eingerichtet, wir haben Pflanzen eingesetzt und die Technik läuft. Was etzt passiert nennt sich Einfahrphase. Das bedeutet im Grunde, das du jetzt darauf wartest, dass sich die entsprechenden Bakterienkulturen in deinem Becken bilden, die dafür sorgen, dass sich der Stickstoffkreislauf deines Aquariums entwickelt und in Gang kommt. Damit die Pflanzen gesund wachsen, müssen nicht nur die schädlichen Stoffe umgewandelt werden, du musst auch „gute“ Stoffe hinzugeben um einen ausgewogenen Nährstoffhaushalt zu erreichen.

Im Nährstoffdreieck aus CO2 im Nano Aquarium und der Beleuchtung im Nano Aquarium, spielt die Düngung aus Mikro und Makro Nährstoffen den dritten entscheidenden Baustein.

Die Düngung ist ein komplexes Thema welches ich der vollständigkeit halber in diesem Kapitel bearbeite, jedoch keine Garantie auf Vollständig- und Richtikeit geben kann. Es gibt verschiedene Ansätze und jeder Aquarianer hat mit eigenen Ansätzen seine Erfahrung gemacht.

Pflegearbeiten im Nano Aquarium fallen regelmäßig an.

Mikro und Makro Nährstoffe

Die Mikro und Makro Nährstoffe bilden für die Pflanzen in deinem Becken die Grundlage für ein gesundes Wachstum. Wie der Name der jeweiligen Nährstoffe bereits andeutet sind die Makro Nährstoffe, die Nährstoffe die für die Pflanzen in größerer Menge verfügbar sein sollten. Die Mikro Nährstoffe werden ebenfalls von den Pflanzen benötigt, jedoch in deutlich niedrigerer Dosierung.

Mikro Nährstoffe

Die Mikro Nährstoffe werden im Handel über einen flüssigen Eisenvolldünger den Pflanzen zur verfügung gestellt. Warum Eisenvolldünger? Eisen ist der Mikro-Nährstoff, der am meisten von den Pflanzen verbraucht wird während des Wachstums. Ein Eisenvolldünger enthält in der Regel aber auch noch eine Vielzahl anderer Nährstoffe wie Mangan, Kupfer oder Bor. Vor allem in Garnelenbecken sollte vorher die Garnelenverträglichkeit des Düngers geprüft werden.

Makro Nährstoffe

Die wichtigsten Makro Nährstoffe sind Phosphor und Stickstoff. Diese Nährstoffe entstehen auch durch die natürlichen Zersetzungsprozesse im Becken, allerdings reicht die Menge der Verbindungen in der Regel nicht aus, um den Haushalt der Pflanzen mit den beiden Makro Nährstoffen zu decken. Vor allem in Becken mit wenig Fischen oder Tieren sind diese Nährstoffe oftmals unterrepräsentiert, wodurch sie künstlich in Form eines flüssigen Düngers hinzugegeben werden sollten.

Um eine gleichmäßige Aufnahme der Nährstoffe zu ermöglichen, müssen diese Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Bei einem Mangel an einem Nährstoff wie bspw. Phosphor, wird gesunde Aufnahme der anderen Nährstoffe verhindert und ein positives Pflanzenwachstum bleibt aus.

Der dritte Nährstoff, den ihr in den meisten Makro Düngern findet ist Kalium. Makro Dünger werden daher auch als NPK Dünger im Handel angeboten. Die Abkürzung ergibt sich aus den Chemischen Kürzeln:

  • N: Stickstoff
  • P: Phosphor
  • K: Kalium

Kalium stellt dabei einen Nährstoff dar, der die Pflanzen bei der Aufnahme der anderen Nährstoffe unterstützt und die Aufnahme beschleunigt. Durch die Zugabe von Kalium werden die verfügbaren Phosphor und Stickstoffverbindungen in deinem Becken verbraucht, während sie ohne die Zugabe von Kalium unverbraucht bleiben.

Die meisten NPK Dünger fügen Stickstoff über Nitrat hinzu und Phosphor über Phosphat.

roter Tigerlotus im Aquarium
Gesunde Pflanzen zeigen besonders schöne Farben.

Aquarium Dünger Fragen und Antworten

Wie oft muss man düngen?

Bei der Häufigkeit der Düngung gibt es unterschiedliche Ansätze. Während bestimmte Düngerhersteller eine tägliche Düngung empfehlen, gibt es wieder andere, die eine wöchentliche Düngung empfehlen. Egal für was du dich entscheidest: eine regelmäßige Düngung sollte stattfinden.

Was passiert wenn man zu viel düngt?

Eine zu starke Düngung hat ähnliche Folgen wie eine zu starke Beleuchtung oder zu hohe CO2 Werte. Da ein Nährstoff Überangebot herrscht können die Pflanzen Mangelerscheinungen zeigen und es kann zu verstärkten Algenwachstum kommen.

Kann ich auch gar nicht düngen?

Ähnlich wie im Fall des zu vielen düngens, kannst du in deinem Becken auch zu wenig düngen. Auch eine zu geringe Versorgung mit Nährstoffen, kann zu einer Unterversorgung der Pflanzen führen was Pflanzensterben oder Mangelerscheinungen wie löchrige und gelbe Blätter zur Folge haben kann. Auch hier kann Algenwachstum die Folge sein.

Wie soll man düngen?

Da es unterschiedliche Hersteller und verschiedene Verpackungen gibt ist diese Frage nicht pauschal zu beantworten. Generell empfiehlt es sich bei offenen Flaschen mit einer Spritze zu arbeiten. Eine entsprechende Spritze bekommt ihr im gut sortierten Aquarienshops oder in der Apotheke. Eine Kanüle kann euch zusätzlich das Einbringen des Düngers erleichtern. Einige Dünger verfügen auch über Pumpsysteme, bei denen pro Pumpstoß eine Menge von 1ml in das Becken gegeben wird.

Bei mir hat sich die Verwendung einer Spritze mit Kanüle durchgesetzt. Ich versuche den Flüssigdünger in die Strömung des Filterauslasses zu drücken um so eine möglichst schnelle und gleichmäßige Verteilung der Nährstoffe im Becken zu ermöglichen.

Pflanzen wie diese Rotala indica eignen sich vorallem für den Mittelgrund des Beckens

Was ist der Estimative Index?

Der Estimative Index ist eine Düngemethode bei der den Wasserpflanzen ein dauerhaftes Nährstoffangebot geboten wird. Dieses Nährstoffangebot wird durch wöchentliche 50% Wasserwechsel in Kombination mit mehreren Flüssigdüngern.

Welchen Dünger soll ich verwenden?

Viele Wege führen beim Thema Düngung zum Ziel. Du kannst gute Wachstumserfolge erreichen, mit einer wöchentlichen Düngung eines günstigen Standardproduktes. Willst du das letzte Optimum aus deinem Becken und deinen Pflanzen rausholen, empfiehlt es sich sich intensiver mit dem Thema Düngung und den benötigten Nährstoffen auseinanderzusetzen.